"Du warst mein Tagebuch und ich das deine." (S.15)
Zwei junge Männer, Freunde seit frühester Kindheit, rasen dahin auf dem Weg ins Leben. Bis zu diesem Unfall.
Hannes
liegt im Koma, und niemand glaubt an sein Erwachen – außer sein
bester Freund Uli. Mit allen Kräften versucht Uli, Hannes zurück
ins Leben zu holen. Täglich besucht er ihn und schreibt ihm Briefe,
um ihn weiter an seinem Leben teilhaben zu lassen. Doch bald
entwickelt Uli einen unbändigen Zorn: auf die seelenlose
Apparatemedizin und hilflose Ärzte, auf Hannes’ Eltern, die in
Selbstmitleid versinken, und auch auf Hannes, der einfach nicht
aufwachen will.
Inhalt:
Hannes
und Uli kennen sich schon seit frühester Kindheit und sie verbindet
eine tiefe Freundschaft. An einem sonnigen Tag unternehmen die
Freunde eine Rundfahrt mit ihren Motorrädern, doch dabei geschieht
ein schrecklicher Unfall und der 21jährige Hannes verletzt sich
schwer, dass er seitdem im Koma liegt. Für Freunde und Familie ist
die Situation nicht leicht und besonders sein bester Freund Uli, der
die meiste Zeit seines Lebens mit Hannes verbrachte und sich ein
Leben ohne seinen besten Freund nicht vorstellen könnte, kämpft
schwer mit dem Vermissen. Trotz dessen besucht Uli seinen Freund fast
täglich im Krankenhaus und erzählt ihm die Sportergebnisse,
schildert ihm sein Tagesablauf und erzählt von Ereignissen.
Schließlich beschließt Uli ein Tagebuch zu schreiben, damit Hannes
alle Informationen über das Leben in seiner Abwesenheit, parat hat.
Meine Meinung:
Das
Buch ist in der Ich-Perspektive, aus der Sicht von Uli, geschrieben. Durch die
Tagebucheinträge, die an seinen Freund gerichtet sind, erfährt der
Leser viel über Ulis Alltag und seine engagierte und auch ehrenamtliche Arbeit in einem Heim für
psychisch instabile Menschen. Schon auf den ersten Seiten hatte ich einen sympathischen Eindruck von ihm, der sich von Seite zu Seite verstärkt hat und man immer den Wunsch nach einem besten Freund wie Uli hatte.
Ulis Worte scheinen zunächst sehr
fröhlich und scherzhaft bedacht zu sein, er nimmt keinen Blatt vor den Mund,
was er vermutlich auch nicht tun würde, wenn er mit seinem Freund
persönlich reden würde. Trotzdem kommt an einigen Stellen auch der
Schmerz und das Vermissen durch die Zeilen und dem Leser wird
bewusst, wie sehr Uli an dem Verlust seines Freundes leidet und dies zu verbergen versucht.
Der
Schreibstil der Autorin ist sehr lebhaft und erfrischend und gibt der
Buchthematik, der pessimistischen Diagnose, doch noch etwas Positives
und Hoffnungsvolles. Das Buch ist sehr gefühlvoll und ehrlich, auf keinen Fall aufgesetzt, wie man es sonst von Bücher mit ähnlicher Thematik kennt.
Das Buch beinhaltet 200 Seiten, die sich aber durch die relativ knappen Tagebucheinträge sehr schnell lesen lassen. Hier spielt wohl auch die Unterhaltung eine Rolle, da es sehr oft auch kleine Überraschungen gab, die keine Langeweile aufkommen ließen. Ob es nun ein lustiges Ereignis im "Vogelnest" (Ulis liebevolle Bezeichnung für seine Arbeitsstelle) oder die plötzliche Schwangerschaft von Nele, Hannes Freundin - es gab immer Dinge, die mich anregten weiter zu lesen und auf die ich mich freuen konnten, wenn ich am Abend Heim kam und einige Zeit fürs Lesen hatte.
Fazit:
Ich denke, ich kann sagen, dass ich mit dem Buch sehr viel Freude hatte, trotz der traurigen Hauptthematik. Rita Falk hat es einfach für mich persönlich geschafft einer traurigen Geschichte, etwas Positives zu verleihen, ohne etwas kitschig und überzogen darzustellen. Es ist eine sehr berührende, lustige, aber auch traurige Geschichte über Freundschaft, Zusammenhalt und den Umgang mit Trauer und Tod.
An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei vorablesen.de für das Rezensionsexemplar bedanken!
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