November 02, 2015

{Review} Tochter der Tryll - Trilogie von Amanda Hocking


Eine Fantasyreihe, in der es mal nicht um Vampire, Werwölfe & Co. geht? Das klang super für mich und war deswegen schon Grund genug mal reinzulesen und allein die Cover machen für Taschenbücher wirklich was her im Bücherregal. Nachdem ich also den ersten Teil gleich in einem Zug verschlungen hatte, bestellte ich Teil 2 und 3 sofort nach und konnte es gar nicht abwarten, weiter zu lesen.



Wendy ist erst sechs Jahre alt als ihre Mutter sie versucht mit einem Küchenmesser umzubringen. Sie sei nicht ihre Tochter, sie hätte einen Sohn bekommen sollen und Wendy sei ihr nur untergejubelt worden, behauptet diese. Wendys großer Bruder Matt ist gerade noch rechtzeitig und geht beschützerisch dazwischen. Von da an wird die Mutter in eine geschlossene Psychiatrie weggesperrt und Wendy lebt zusammen mit ihrem Bruder und ihrer Tante. Doch schon von klein auf, hat Wendy das Gefühl kein 'normales' Kind und später auch kein 'normaler' Teenager zu sein. Bis auf ihren Bruder und ihre Tante, findet sie sonst nirgendwo richtig Anschluss und hat neben ihrer sozialen Unkompetenz auch noch andere merkwürdige Vorlieben, so bevorzugt sie es so oft es geht, barfuß durch die Welt zu laufen, sie hat störrisches Haar, welches sich nur schwer bändigen lässt und sie ernährt sich nur von naturbelassenen Dingen - zuckerhaltige Getränke und Fertigprodukte kommen bei ihr nie in Frage und schmecken ihr überhaupt nicht. All diese Dinge, so erfährt sie später, sind ganz typisch für ihre Gattung.Und auch dass ihre vermeintliche Mutter hatte Recht gehabt, erfährt der Teenager später. Wendy ist nämlich eine Tryll, ein Troll. Tryll sehen menschlich aus, haben jedoch einige merkwürdige Angewohnheiten und einige besondere Exemplare besitzen sogar magische Fähigkeiten wie Telepathie oder eine extreme körperliche Stärke. Doch Wendy ist nicht nur irgendeine Tryll, sie ist die Prinzessin ihres Stammes, die Tochter der Königen und wird schon bald ihre Thronfolge antreten müssen.

Ich möchte an dieser Stelle nichts schön reden, denn die Tryll - Reihe hat doch so einige Mänkel. So ist die gesamte Story relativ vorhersehbar und grundsätzlich wurde viel Potenzial, was die Grundidee durchaus bot, verschenkt. So konnte man, meines Erachtens, viel mehr aus Hockings Troll-Idee machen, stattdessen hat die Autoren menschlichen Wesen einfach nur ein paar merkwürdige Angewohnheiten und Fähigkeiten gegeben und auch die Troll-Stämme hätten durchaus intensiver ausgearbeitet werden können. Auch im Bezug auf die Charaktere gab es einen großen Spielraum. Im Zentrum des Geschehens stand immer nur Wendy, was ich relativ schade fand, da die Geschichte gerade zu von interessanten Charakteren strotzte und man durchaus näher auf die wichtigen Protagonisten eingehen hätte können. Die Reihe besteht aus drei Romanen zu je 340 Seiten im Schnitt. Ich denke einige Seiten mehr hätten da nicht geschadet!
Auch die Sprache, die grundsätzlich sehr einfach und simpel war, wirkte an einigen Stellen etwas zu einfach und plump und vor allem am Ende, hatte ich als Leser das Gefühl die Autorin möchte einfach nur keine Frage offen lassen und alles und jeden zufriedenstellend verlassen.

Nichtsdestotrotz möchte ich auch die guten Aspekte nennen. Die ganze Trilogie ist einfach mitreißend und meistens auch spannungsgeladen. Amanda Hocking versteht es durchaus, ihre Leser zu fesseln und beizubehalten und nicht nur mir ging es so, auch meine Mutter und meine beste Freundin kennen die Trilogie mittlerweile und waren ebenfalls sehr begeistert von Amanda Hockings mitreißendem Stil und auch von dem Grundgedanken, der dieser Buchreihe zugrunde liegt.

Schlussendlich kann ich also sagen, dass die Tryll-Trilogie durchaus einige Mängel hat und viel Potenzial einfach nur verschenkt bzw. nicht richtig genutzt wurde. Trotzdem kann ich die Romane als kleine und einfache Fantasy-Trilogie für zwischendurch durchaus empfehlen.

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