Juli 03, 2013

{Rezension:} Zehn Gründe, die todsicher fürs Leben sprechen von Albert Borris

Kurzbeschreibung: "Bei meinem dritten Versuch, mich umzubringen, nahm ich einen Strick." Weil Owen aber auch dieser Versuch misslingt, sucht er im Netz nach Gleichgesinnten und trifft auf Frank, Audrey und Jin-Ae. Sie beschließen zusammen Richtung Death Valley zu fahren, um sich dort gemeinsam umzubringen. Auf dem Weg dorthin wollen sie die Grabstätten berühmter Selbstmörder besuchen, wie die von Hunter S. Thompson, Anne Sexton oder Kurt Cobain. Und schreiben Listen mit Dingen, die sie vor ihrem Tod noch erleben wollen: für Sports Illustrated schreiben, Sex haben oder Gitarre spielen lernen. Das ist gar nicht so wenig, und so langsam wächst die Erkenntnis, dass es sich trotz allem lohnen könnte weiterzuleben. Kann diese Fahrt doch noch anders enden als im Death Valley? (via amazon)

Meine Meinung: Insgesamt gefiel mir dir etwas skurrile Idee von vier, mehr oder weniger, selbstmordgefährdeten Jugendlichen, die sich auf eine abenteuerliche Reise machen, doch ziemlich gut.
Geschrieben ist die Geschichte aus der Ich-Perspektive der Hauptperson Owen. Man verfolgt also mit, was Owen tut und denkt und fühlt und bekommt so einen Draht zu ihm und lernt ihn kennen und mögen. Während Owen nun hauptsächlich im Präsens von der Reise und seinen Erlebnissen erzählt, gibt zwischendurch immer mal wieder Rückblicke, Chatverläufe und Erzählungen aus der Vergangenheit, sodass man Stück für Stück mehr von Owen erfährt. Dabei erfährt man auch seine Gründe für die Selbstmordversuche, Erlebnisse aus seiner Kindheit, Therapieerfahrung. Auch die anderen Charaktere empfand ich als grundsätzlich gelungen, denn sie alle waren, zumindest bis zum Ende hin, durchaus nachvollziehbar und realistisch. Trotzdem wurde einfach durch die zurückgezogene Position Owens, eine gewisse Distanz, besonders zu Jin-Ae und Frank, gewahrt. Dies fand ich etwas schade, denn ich hätte doch gerne mehr über die anderen Hauptfiguren gewusst  und diese besser kennen gelernt.
Trotzdem denke ich, dass genau diese Distanz sehr ausschlaggebend ist für die Umsetzung. Man muss sich schließlich klar machen, dass dieser oft als Tabu-Thema vermittelte Schwerpunkt des Selbstmordes, in einem Jugendbuch verpackt wurde und für Jugendlich ab 14 Jahre gedacht ist, weshalb ich auch Vorteile sehe in dieser Form der Umsetzung. Insgesamt war der Schwerpunkt eher darauf ausgelegt, dass es sich eben doch lohnt zu leben, solange man immer noch Wünsche und Träume hat, solange es Menschen gibt, die einem wichtig sind und denen man auch wichtig ist und solange es Hoffnung gibt. Dieser Aspekt, ja fast schon diese Moral, die hinter dieser Geschichte steckt, hat mir sehr gut gefallen und ich hatte großen Spaß beim Leben.
Sicherlich ist der Preis von fast 14 Euro für ein Buch, welches gerade mal 255 Seiten hat ein wenig hoch. Jedoch finde ich diesen Preis, in Anbetracht des sehr hochwertig wirkenden Hardcovers und allgemeinen der gelungenen Idee der Covergestaltung, doch durchaus verkraftbar.

Fazit:
"Zehn Gründe, die todsicher fürs Leben sprechen" von Albert Borris ist ein gelungenes Jugendbuch, welches das Thema Selbstmord gut und jugendgerecht verpackt hat und trotzdem eine gute Laune verbreitet!



Ich bedanke mich herzlichst bei Carlsen für das Rezensionsexemplar!

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