Oktober 06, 2012

{Rezension:} Delirium von Lauren Oliver

Kurzbeschreibung:
Früher, in den dunklen Zeiten, wussten die Leute nicht, dass die Liebe tödlich ist. Sie strebten sogar danach, sich zu verlieben. Heute und in Lenas Welt ist Amor Deliria Nervosa als schlimme Krankheit identifiziert worden. Doch die Wissenschaftler haben ein Mittel dagegen gefunden. Auch Lena steht dieser kleine Eingriff bevor, kurz vor ihrem 18. Geburtstag. Danach wird sie geheilt sein. Sie wird sich nicht verlieben. Niemals. Aber dann lernt sie Alex kennen. Und kann einfach nicht mehr glauben, dass das, was sie in seiner Anwesenheit spürt, schlecht sein soll.

Meine Meinung:
Mein erster Eindruck war beim Lesen des Klappentextes einfach nur gut, total gut. Die Idee, die Lauren Oliver, hier in ihrem Buch gepackt hat, fand ich gut und gar nicht so abwegig. Liebeskummer kennt ja so gut wie jeder von uns und so ist die Vorstellung, dass Liebe als Krankheit, als Amor deliria nervosa, angesehen wird gar nicht so unrealistisch. Diese Idee verpackt in einer Dystopie machte mich sehr neugierig und ich war gespannt wie diese Welt, in der Liebe als schlimmste Krankheit angesehen und bekämpft wurde, wohl sein würde.

Schon die ersten Seiten haben mich wirklich in ihren Bann gezogen. Der Leser bekommt einen guten Einblick in Lenas Welt. Wie sieht der Tagesablauf einer Jugendlichen in dieser Zukunftsvision aus, welche Unterschiede gibt es unter den Gesellschaftsschichten, welche Bildungs- und Zukunftsmöglichkeiten stehen in solch einer Welt einem offen? Mit diesen Fragen beschäftigen sich die ersten Seiten und so kann man sich auch als Leser einen ersten Eindruck machen. Auch die kurzen Auszüge aus dem Buch "Psst", was in etwa mit einem Gesetzbuch zu vergleichen ist, finde ich gut gelungen und helfen dem Leser auch wirklich in dieser Zukunftsvision abzutauchen. Trotzdem muss ich erwähnen, dass die Autorin ihren Schwerpunkt deutlich auf den persönlichen und rechtlichen Umgang mit der Krankheit legt. So gibt es nur wenige und kurze Beschreibungen von Entwicklungen anderer Aspekte, wie beispielsweise der Technik etc. Das allerdings finde ich gut, so ist das Buch nicht allzu abschweifend und man kann sich auch als Leser eben auf Lena und ihre Erfahrungen mit ihrer Welt und der Krankheit konzentrieren.
An vielen Stellen war der Mittelteil zwar ein wenig langwierig, trotzdem werden diese vielleicht ein wenig langatmigen Stellen durch viele Überraschungen und Wendungen ausgeglichen. Auch ist dieser Mittelteil wohl einfach nötig, um Lene Platz zu schaffen, in ihrer Persönlichkeit stärker zu werden, sich dadurch ihre eigenen Gedanken zu machen, ihre Freundschaft zu Hanna zu verstehen und auch um Alex näher kennen zu lernen.
Das Buch ist schön aufgebaut und bietet viele Überraschungen, wozu ich aber auf keinen Fall etwas verraten möchte. Besonders am Ende ist die Spannung so groß, dass man das Buch nicht aus der Hand legen kann. Die Ereignisse überschlagen sich regelrecht und der Leser bleibt am Ende ein wenig enttäuscht, aber vor allen Dingen neugierig zurück.

Auch der Schreibstil von Lauren Oliver verstärkt die Spannung und so war es zumindest für mich sehr schwer das Buch aus der Hand zu legen. Zwar ist der Schreibstil flüssig und gut zu lesen, durch die vielen Beschreibungen und Details, ist das Buch dennoch unmöglich nebenbei zu lesen.

Die Protagonisten konnten mich im Großen und Ganzen ebenfalls überzeugen. Alle haben ihre eigene Persönlichkeit, mit der man diesen Charakter identifizieren kann. Sind die Charaktere am Anfang noch alle sehr vage, so ändert sich der Eindruck nach und nach und man gewinnt viele von ihnen sogar lieb.
Besonders gut hat mir Lenas beste Freundin Hana gefallen, die schon am Anfang des Buches oft rebbelische Züge gegen das Rechtssystem ihrer Welt gezeigt hat.

Fazit:
Letztendlich kann ich sagen, ist Delirium von Lauren Oliver ein hervorragender Auftakt einer Trilogie. Sowohl die Handlung, als auch der Schreibstil und die Protagonisten haben mich mehr als überzeugt und ich bin gespannt auf den zweiten Teil Pandemonium, der mittlerweile auch schon erschienen ist. Ich kann das Buch bedenkenlos allen Jugendlichen und Dystopienliebhabern empfehlen!


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