Juni 30, 2012

{Rezension:} "Scheiß Liebe" von Anja Kömmerling und Thomas Brinx

Inhalt:
Lenes Welt ist fröhlich und gut. Sie hat ein kleines Schweinchen, das zu ihrem Haustier geworden ist und  ein sehr außergewöhnliches zuhause, welches eigentlich eine Tankstelle ist. Sie hat eine liebe, kreative Mutter und einen klugen, witzigen Vater. Auch eine große Schwester hat Lene. Sie steckt zwar tief in der Pubertät, trotzdem liebt Lene sie nicht weniger. Doch eines Tages, als Lene einen kleinen, verräterischen Zettel in den Sachen ihres Vaters findet, geht ihre fröhliche Welt kaputt. Lene ist überfordert mit dieser Situation, sie weiß nicht wie sie mit der Affäre ihres Vaters umgehen soll und mit wem sie darüber reden kann.


Meine Meinung:
Der Titel "Scheiß Liebe" klang für mich einmal doch etwas ungewöhnlich und hat mich stark neugierig gemacht. Und nach dem Lesen dieses Buches bin ich zu meinem persönlichen Ergebnis gekommen, dass dieser Titel nicht so recht zur kleinen, lieben, fröhlichen Lene passt.

Sehr gut gefällt mir die Thematik, mit welcher sich die Autoren Anja Kömmerling und Thomas Brinx in diesem Roman befassen. Ich habe zwar schon einige Romane mit ähnlicher Thematik gelesen, aber kein Jugendbuch. Ich denke, es ist etwas ganz anderes, da man in Jugendbücher wohl anders mit Affären von Eternteilen umgeht und umgehen muss, als in Büchern, welche für Erwachsene geschrieben sind.
An dieser Stelle möchte ich auch den Umgang der Autoren mit diesem Thema loben. Es wird niemandem die Schuld an der Trennung gegeben. Sehr gut werden Meinungen und Beweggründe der Protagonisten dargestellt und ich denke das Ergebnis dieses Buches ist ein Vorbild für Trennungen und den Umgang mit Affären, vor allem wenn auch Kinder im Spiel sind.

Johnny zuckte mit den Schultern. "Ich hab mal gehört, dass Liebe nicht so einfach weggeht!". "Liebe!", schnaubte ich verächtlich "Scheiß Liebe!"- (Seite 92)

Sehr gut gefallen mir auch die Charaktere, denn sie sind verschieden, wirken authentisch und real und ab und zu erinnern sie mich an Menschen aus meiner Umgebung. Ob es nun die kleine Schwester Lene ist, die pubertierende große Schwester, welche geradewegs Streit mit den Eltern aufsucht oder die laute Großmutter, die dominant den Großvater nicht zu Wort kommen lässt. Und auch wenn nicht gerade ihre besten Eigenschaften zum Vorschein kommen, erwecken sie Sympathie aufgrund ihrer Authentizität und ich hoffe das bleibt auch im weiteren Verlauf so.

Auch Lenes Leben und ihr Wohnort gefallen mir sehr gut und erinnern mich ein wenig an Kinderfilme. So hat Lene ein kleines Hausschweinchen, welches bei ihr im Zimmer schläft und auch ihr zuhause ist eigentlich eine umfunktionierte Tankstelle. So wirkt alles am Anfang sehr fröhlich und lustig, aber auf keinen Fall gestellt.

Auch der Schreibstil der Autoren ist kindgerecht. Das Buch liest sich sehr locker und fröhlich und ich finde dieses Gefühl wird ganz toll auf den Leser übertragen, so dass es mir persönlich großen Spaß gemacht hat in die kleine, besondere Welt von Lene einzutauchen.

Fazit:
Insgesamt kann ich sagen, dass ich froh bin als Rezensentin ausgewählt worden zu sein und so das Buch lesen durfte. Mir hat es großen Spaß gemacht in Lenes Welt abzutauchen! Mittlerweile leiden viele Kinder an den Trennung ihrer Eltern und ich denke besonders für diese Kinder und Jugendlichen ist dieses Buch wie gemacht. Aber auch Älteren und Erwachsenen kann ich das Buch voll und ganz empfehlen.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen