Juni 06, 2012

{Rezension: }Mücke im März von Veronika Rotfuß

Klappentext:
Mückes Mutter ist schwer krank und ihr Papa meistens in Tokio. Ihr Sportzeug ist auch mal wieder nicht gewaschen, nur noch die alte glitzerlila Turnhose ist sauber.

Es ist alles so unfair! Aber zum Glück gibt es auch andere Momente: Wenn Mücke mit Nora über den Dächern der Stadt sitzt und ihnen der Wind durch die Haare weht, oder wenn sie sich mit Yurik im Hotelpool treiben lässt. Mit Yurik ist sie jetzt übrigens zusammen! Aber davon wird der ganze Krankheitsscheiß auch nicht besser.



Inhalt:
Mücke ist fast 16 Jahre alt und sie ist eigentlich ganz glücklich und verliebt in Yurik, einen Klassenkameraden, der scheinbar auch Interesse an Mücke zeigt. Yuriks Beine sind ungleich lang und er humpelt leicht, wenn er geht, aber das stört Mücke ganz und gar nicht und so werden sich beide Jugendliche immer vertrauter. Auch mit ihrer besten Freundin Nora verbringt Mücke sehr viel Zeit und beide haben viel Spaß.
Doch es gibt etwas, das Mücke unglaublich stark belastet: Ihre 47-jährige Mutter leidet an Demenz und mit dieser Krankheit hat sowohl Mücke, als auch der restliche Teil ihrer Familie zu kämpfen. So muss Mücke also neben ganz normalen Teenager-Problemen auch mit der Diagnose der Krankheit ihrer Mutter klar kommen. Doch irgendwann kommt ein Zeitpunkt, an dem alles zu viel wird. Während der Vater die ganze Woche aufgrund seiner Arbeit um die ganze Welt reist und nur am Wochenende zuhause ist, schafft es auch das Hausmädchen Frau Kowalski nicht sieben Tage in der Woche 24 Stunden einsatzbereit zu sein und als Mückes Mutter immer öfter abwesend ist, passiert es, dass sie Mückes jüngeren Bruder Jan würgt. Und die Familie muss sich die Frage stellen, ob es nicht doch besser wäre, die Mutter in eine ihr gerechte Klinik einzuweisen.


Meine Meinung:
Hauptsächlich handelt das Buch von Mücke, der Hauptprotagonistin und es wird geschildet, wie sie mit der Diagnose ihrer Mutter umgeht. Neben diesem Hauptaspekt spielt aber auch Yurik eine großer Rolle. Er ist ihr erster richtiger Freund und so wird auch Mückes erster Liebe in diesem Buch viel Beachtung geschenkt.

Der Schreibstil der Autorin Veronika Rotfuß ist doch sehr einfach und flüssig. Die Autorin schreibt oftmals mit kurzen, abgehakten Sätzen, die wohl so klingen könnten wie Mückes tatsächliche Gedanken.
Desweiteren liegt in ihrem Schreibstil eine gewisse kindliche Naivität, sodass mich allein diese Tatsache erstmal völlig verunsichert hat ob "Mücke im März" nun ein Kinder- oder ein Jugendbuch ist. Ich muss sagen, ich war wirklich überrascht als ich erfuhr, dass Mücke schon 16 Jahre alt wird, da sie einfach zumindest für mich nicht ganz alters-entsprechend wirkt. Insgesamt kann ich sagen, dass viele Charaktere sich ein wenig zu kindlich und naiv für ihre 16 Jahre verhalten haben, obwohl dies natürlich auch bei jedem Jugendlichen anders ist. Trotzdem hätte ich die Charaktere auf etwa drei Jahre jünger geschätzt.

 "Es wäre viel einfacher, wenn nur er und ich auf der Welt wären. Wir könnten in einem Haus am Meer leben und tun und lassen, was wir wollen. Yurik würde schwimmen und ich mit meinem Fahrrad am Strand entlangfahren." (Seite 67)

Ehrlich gesagt hatte ich mir von dem Buch eigentlich eher erhofft, dass sich ein Schwerpunkt des Romans wirklich auf den Umgang mit der Krankheit liegt, doch dieser lag eher auf Mückes Alttag, was mich etwas gestört hat.
Ein weiterer Punkt, der mich etwas gestört hat, waren Gefühle und Emotionen, denen die Autorin aus welchen Gründen auch immer leider nicht viel Beachtung schenkte. In vielen Situationen hatte ich das Gefühl nicht ganz zu wissen was Mücke nun fühlt, sowohl bei Gesprächssituationen mit Yurik, als auch mit dem Vater. Ich denke durch eine nähere Beschreibung der Gefühlslage könnte sich der Leser einfach noch besser in die Hauptprotagonistin hineinversetzen und das Buch würde einen mehr berühren.
Ich denke bei solch einer Thematik kann man mehr Gefühle und Emotionen einfach erwarten!

Was mir sehr gut gefallen hat, war, dass Veronica Rotfuß auch Mückes restliche Familie stark berücksichtigt hat und so kam besonders die Umgangsweise von Mückes kleiner Bruder Jan und auch des Vaters, gut heraus.

Fazit:
Alles in einem kann ich sagen, dass "Mücke im März" doch einige Kritikpunkte, allerdings auch einige positive Aspekte aufweist. Sehr gut hat mir der kindgerechte Schreibstil gefallen, da sich das Buch wohl doch eher an Kinder bzw. Jugendliche richtet. Auch denke ich ist dieses schwierige Thema einfach sehr gut als Kinderbuch verpackt worden ist, auch wenn es Dinge gab, welche ich mir zusätzlich fehlten oder gestört haben. Insgesamt bin ich froh darüber, das Buch gelesen zu haben und würde es Kinder ab etwa 12 Jahren empfehlen.

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