April 18, 2012

{Rezension:} Dancing Queen von Ella Kingsley

Klappentext:
Maddie kann nicht singen. Eigentlich keine Schande, wären ihre Eltern nicht DAS 80er-Jahre-Popduo – und Inhaber einer Karaoke-Bar. Die soll Maddie plötzlich managen, während ihre Eltern auf Revival-Tour gehen. Als sie erkennt, wie heruntergekommen die Bar ist, verzweifelt Maddie erst mal. Doch dann erwacht in ihr der Ehrgeiz: Vor laufender Kamera soll die Bar ein Comeback erleben! Dumm nur, dass die Kamera auch läuft, als Maddie sich in den charmanten Nick verliebt – und gleichzeitig ihr Ex wieder aufkreuzt … (via amazon)

Über Ella Kingsley:
Ella Kingsley ist das Pseudonym einer erfolgreichen englischen Autorin. Bevor sie mit dem Schreiben anfing, arbeitete sie in einem Verlag, woher ihre Besessenheit mit korrekter Rechtschreibung rührt. Ella Kingsley ist Mitte zwanzig und lebt in London.


Meine Meinung:
Das Buch beginnt mit dem wohl furchtbarsten Tag des Lebens von Maddie, der Protagonistin des Romans "Dancing Queen". Nachdem ihr Freund die Beziehung beendet hat und sie wie einen nassen Pudel im Regen stehen ließ, bekommt Maddie einige Stunden später einen Anruf von ihrer Mutter, die sie sofort dazu auffordert nach Hause zu kommen. Als sie schließlich dort ankommt, kündigen ihre Eltern, die ganz nebenbei DAS 80er-Jahre-Popduo und Musiklegenden sind, eine Nachricht an. Mutter und Vater wollen bald schon eine dreimonatige Revival-Tour machen und ihre Tochter Maddie soll sich solange um deren Karaoke-Bar kümmern. Für Maddie ist das eine Katastrophe, denn während ihre Eltern ihr ganzes Leben der Musik gewidmet haben, kann Maddie nicht einmal singen. Einige Stunden später brechen die Eltern auch schon auf und Maddie ist dazu gezwungen, sich mit der furchtbar heruntergekommenen Bar außeinander zu setzen.

Dies ist der dramatischer, chaotische Anfang dieser Geschichte und ich finde er klingt neugierig. Aber zu erst einmal zum allerersten Eindruck, welcher wohl aus der Betrachtung des Covers besteht. Das Cover besteht wohl aus den knalligsten Farben dieser Welt, quitschgrün und ein strahlendes Pink. Und auch der Hamster (Im Buch spielt dann ein Meerschweinchen eine wichtige Rolle - Warum ein Hamster?) mit rosafarbiger Herzchen-Sonnenbrille ruft nach Aufmerksamkeit. Im Großen und Ganzen wirkt es sehr frech, witzig, auffällig und sehr knallig. Für mich ehrlich gesagt etwas zu knallig und ich bevorzuge eher das englische Cover, welches ich definitiv schöner finde, aber ich denke, das ist wohl Geschmackssache und ich könnte mir denken, viele sind anderer Meinung.

"Dancing Queen" - bei diesem Titel kommt mir ABBA's großer Hit in den Sinn, welcher auch nicht grade unauffällig war/ist. Neben dieser Gemeinsamkeit, finde ich auch einen weiteren Aspekt schön. Der Titel steht stark im Zusammenhang mit dem Inhalt des Romans. Musik spielt in "Dancing Queen" und auch in Maddie's Leben eine großer Rolle. So gefällt mir auch die Idee alle Kapitel nach einem Song-Hit aus den 80ern zu benennen.

Ella Kingsley schreibt flüssig und das Buch lässt sich schnell problemlos lesen. Sehr gut hat mir der Witz und die Selbstironie gefallen, welche die Autorin mit in die Handlung einbringt.

Neben den positiven Aspekten, die ich soeben genannt habe, habe ich aber letztendlich aber auch so einige Dinge gefunden, die ich als negativ empfunden habe und die mir den Roman einfach deutlich verschlechtert haben.
Zum einen hat mich der Charakter von Maddie ganz furchtbar gestört. Am Anfang hatte ich das Gefühl, dass diese Frau sehr unreif und abhängig ist und sie ist mir teilweise wie ein pubertierender Teenager erschienen. Im Laufe der Zeit hat sich der Charakter dann gewandelt, aber auch das gefiel mir nicht viel besser. Sie wurde zwar etwas erwachsender, wurde aber dann zu einer vollkommen unterdrückten Frau, welche keine einzige Entscheidung selbst treffen konnte und sich in keiner einzigen Lage durchgesetzt hatte. Dieser Charakter hat mich wirklich stark provoziert und an einigen Stellen habe ich einfach nur gedacht, wieso diese Frau so blind und in ihrem Alter noch so uneigenständig ist und so konnte ich mich leider kein bisschen in die Hauptperson hineinversetzen. Einige anderen Charaktere zeigten einfach typische, langweilige Klischees: Der Regisseur, der ewige Bösewicht und auch Nick, der unschuldige Schöne, der doch nur Gutes im Sinne hat. Dieser Charaktere waren für mich einfach nur nervtöten und absolut kein bisschen menschlich! Ich denke, dieser provozierende Effekt war von der Autorin beabsichtigt, aber bei mir hat es einfach nur dazu geführt, dass ich das Buch zur Seite gelegt habe, keine Lust zum Weiterlesen hatte und fast eine Woche für das Buch benötigte. Andere Protagonisten, wie beispielsweise Ruby/Rob oder auch Alison haben mir dagegen gut gefallen und ich hätte gerne mehr von ihnen gelesen.

Ein weiterer negativer Aspekt ist für mich die absolut vorhersehbare Handlung und das führte dazu, dass viele Stellen für mich einfach langweilig wurden. Meiner Meinung hat die Autorin das ganze Buch über so gut wie keine Spannung aufgebaut, was wohl ebenfalls einer der Gründe war, weshalb ich "Dancing Queen" oftmals aus der Hand gelegt habe. Am Ende wurde es dann etwas besser und spannender, aber dann hörte das Buch auch schon kurz darauf auf.

Ein weiterer kleiner Kritikpunkt für mich, auf den ich eigentlich nicht eingehen wollte, es nach dem Lesen der Autorinbeschreibung, aber doch tue. In dieser Beschreibung, die eigentlich nicht viel aussagt und welche ihr oben findet, steht etwas von einer Besessenheit mit korrekter Rechtschreibung, welcher ich zumindest in der deutschen Ausgabe leider widersprechen muss, da ich einige Rechtschreib- bzw. Zeichensetzungsfehler gefunden hatte. Ich möchte an dieser Stelle auch nicht kleinlich sein und werde auch nichts mehr dazu sagen, wollte es aber nur kurz erwähnen, da ich beim Lesen der Autorinbeschreibung einfach schmunzeln musste. 


Fazit:
Im Großen und Ganzen muss ich also sagen, dass "Dancing Queen" von der unbekannten Ella Kingsley eher nichts für mich war und meine Erwartungen leider nicht getroffen hat. Als ich die Leseprobe gelesen hatte, hatte ich an einen spritzigen, kecken Frauenroman gedacht mit starken Charakteren und kleinen Überraschungen. Was mir in der Realität mit dem Roman begegnet war, war allerdings alles andere. Eine vorhersehbare Handlung mit nervtötenden, unmenschlichen Protagonisten und wenig Spannung. Deswegen bewerte ich dieses Buch leider nur mit zwei von fünf Punkten.


Trotz Dessen bedanke ich mich bei Vorablesen.de und dem Ullstein-Verlag für das Rezensionsexemplar. Es war mir eine Freude das Buch rezensieren zu dürfen.

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