Januar 12, 2014

{Rezension} Doctor Sleep von Stephen King

Kurzbeschreibung:
Auf Amerikas Highways ist eine mörderische Sekte unterwegs. Sie hat es auf Kinder abgesehen, die das Shining haben. Stephen King kehrt zu den Figuren und Szenerien eines seiner berühmtesten Romane zurück: Der Dreirad fahrende kleine Danny, der im Hotel Overlook so unter seinem besessenen Vater hat leiden müssen, ist erwachsen geworden. Aber die Vergangenheit lässt ihn nicht los, und wieder gerät er in einen Kampf zwischen Gut und Böse. Die zwölfjährige Abra hat das Shining. Kann er sie retten?


Nur mühevoll kann Dan Torrance die Schrecken verarbeiten, die er als kleines Kind im Hotel Overlook erlitten hat. Obendrein hat er die Suchtkrankheit seines besessenen Vaters geerbt und nimmt daher fleißig an Treffen der Anonymen Alkoholiker teil. Seine paranormalen Fähigkeiten – das Shining – setzt er nun in seinem Beruf ein: In einem Hospiz spendet er Sterbenden in ihren letzten Stunden Trost. Man nennt ihn liebevoll Doctor Sleep. Währenddessen ist in ganz Amerika eine Sekte auf der Suche nach ihrem Lebenselixier unterwegs. Ihre Mitglieder sehen so unscheinbar aus wie der landläufige Tourist – Ruheständler in Polyesterkleidung, die in ihr Wohnmobil vernarrt sind. Aber sie sind nahezu unsterblich, wenn sie sich vom letzten Lebenshauch jener Menschen ernähren, die das Shining besitzen. Das Mädchen Abra Stone besitzt es im Übermaß und gerät ins Visier der mörderischen Sekte. Um sie zu retten, weckt Dan die tief in ihm schlummernden Dämonen und ruft sie in einen alles entscheidenden Kampf. (Entnommen von der Heyne-Verlags-Website)

Meine Meinung:
Auf Doctor Sleep habe ich mich gefreut, wie schon lange nicht mehr auf ein Buch und als ich es dann endlich von einer ganz lieben Person zu Weihnachten geschenkt bekam, musste ich mich ehrlich zurückhalten nicht sofort zu lesen. Als es dann jedoch am ersten Weihnachtstag zumindest am Vormittag bei uns noch etwas ruhiger zuging, genoss ich die freie Zeit und wollte nur mal eben rein lesen. Ich las dann die ersten 100 Seiten einfach runter und so ging es mir eigentlich die meiste Zeit beim Lesen. Es gibt Menschen, die bei einem Buch von etwas über 700 Seiten vielleicht erst mal etwas abgeschreckt sind (was ich bei einigen Bücher auch durchaus nachvollziehen kann), aber bei Stephen King bzw. bei dem, was ich von ihm schon gelesen habe, ist dieser Schrecken völlig unbegründet und als ich dann nach wenigen Tage das Buch beendete, fragte ich mich bloß, wo all die Seiten hin waren. Aber dass Stephen King mit einer solch enormen Spannung schreibt ist nun wirklich kein Geheimnis mehr, obwohl mich jedes mal aufs Neue die Faszination ergreift. Stephen King sorgte auch hier wieder für erzählerisch exzellente Unterhaltung, welche mich, wie so oft, die Welt um mich herum vergessen ließ und mich eine Weile vollkommen in dieser Geschichte abtauchen ließ.

Ich habe Shining gelesen als ich etwa 13 oder 14 Jahre alt war (ja, ich muss zugeben, das ist vielleicht nicht das richtige Alter für dieses Buch gewesen), sodass doch einige Jahre zwischen Shining und Doctor Sleep lagen. Trotzdem habe ich Shining nicht noch einmal vorher gelesen und das war auch gar nicht nötig, denn ich konnte mich trotzdem problemlos in der Geschichte einfinden und mich wieder sehr, sehr gut mit Dan Torrance anfreunden.
Der Roman handelt von eben von diesem Dan Torrance, der in Shining meist als der kleine Junge Danny beschrieben wurde. Grundsätzlich beginnt der Roman auch kurz nach dem traumatischen Erlebnis im Overlook-Hotel. Der weitere Verlauf seiner Kindheit und Jugendzeit wird kurz und knapp geschildert und auch wie er mit diesem  schockierendem Erlebnis, dem Verlust seines Vaters und vor allem seinen speziellen Fähigkeiten, dem Shining, umgeht. Schließlich erlebt der Leser Dan Torrance als jungen Erwachsenen, der sein Leben nicht mehr unter Kontrolle hat und in seinem Alkoholkonsum seinem verstorbenem Vater nacheifert, um genau dieses Shining in ihm selbst zu verdrängen. Nach einigem ziellosen Hin und Her durch ganz USA, landet Dan schließlich an einem Ort, an dem sein Leben eine Wende nimmt. Er findet Arbeit und Freunde, welche ihm dabei helfen weg vom Alkohol zu kommen und in sein Leben wieder Ordnung zu bringen. Nebenbei erfährt der Leser immer öfter etwas von einer Art Sekte, dem Wahren Knoten, welche in mehreren Wohnmobilen umherzieht und versucht Kinder, die das Shining besitzen, zu entführen und diese zu benutzen. Schließlich handelt das Buch auch von Abra, einem kleinen Mädchen, welches nicht weit von Dans neuem Zuhause geboren wird und ähnlich wie Dan selbst das Shining in sich trägt, jedoch handelt es sich hierbei um ein weitaus stärkeres und mächtigeres Shining. Inwiefern sich diese Handlungsverläufe noch kreuzen, sei nun euch überlassen und ich möchte auch nichts weiter verraten. Es sei lediglich gesagt, dass Stephen King allein inhaltlich einer sehr gelungene Fortsetzung erschaffen hat und besonders Dan Torrance als erwachsener, reifer Mann hat mir sehr gut gefallen.

Für mich war Doctor Sleep von Stephen King definitiv eine mehr als gelungene Fortsetzung von Shining und ganz allgemein sicherlich auch lesenswert für diejenigen, die Shining vielleicht noch nicht gelesen haben. Trotzdem denke ich, dass man es durchaus als Fortsetzung verstehen sollte und auch den ersten Teil gelesen haben sollte, denn so wirkt dieses Werk einfach noch viel vielschichtiger und wirkungsvoller.

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